GEFAinform 2019
Seit 2005 findet das Baumpraxisseminar auf Schloss Dyck statt und pro- fitiert dabei von den beeindruckenden Gegebenheiten eines der bedeu- tendsten Wasserschlössern des Rheinlands. Die herrschaftlichen Räu- me bieten dabei Platz für Vorträge und Präsentationen, während der weitläufige Schlosspark die Kulisse für praktische Vorführungen liefert. Im letzten Jahr fand die Veranstaltung zum ersten Mal an zwei Terminen des Jahres statt. Das zweitägige Fachseminar im Frühsommer (üblicher Termin Ende Mai/Anfang Juni) wurde hierbei um einen weiteren Ver- anstaltungstag im September ergänzt. Der großzügigere Zeitrahmen des ersten Termins erlaubt dabei ein breitgefächertes Themenspektrum, wäh- rend der Herbsttermin auf ein Oberthema spezialisiert ist. Im letzten Jahr widmete sich das Herbstseminar dem Thema „Boden“ und betrachtete beispielsweise Bodenkunde, Wurzelraum sowie Nützlinge und Boden- hilfsstoffe. In diesem Jahr am 25.09.2019 wird der Fokus hingegen ganz auf dem Thema „Baumkontrolle“ liegen. Die Teilnehmerzahl ist bei beiden Seminaren auf etwa 150 Personen be- grenzt, die sich aus verschiedensten Bereichen der „grünen Branche“ zusammensetzt. Die Teilnehmer werden in fünf gleichstarke Gruppen á 30 Personen aufgeteilt, die dann nacheinander die Stationen der unter- schiedlichen Referenten besuchen. Hierdurch gelingt ein stetiger Wechsel zwischen theoretischen Vorlesungen und Referaten in den historischen Gebäuden des Schlosses. Bei praktisch orientierten Vorträgen, welche in der umliegenden Parkanlage stattfinden, stehen dann eher Methodik und Material im Vordergrund. Hier wird auch auf die Erfahrungen mit Neuentwicklungen in technischen Bereichen (z. B. Seilklettertechnik) ein- gegangen. Dabei ermöglicht die überschaubare, etwa schulklassengroße Perso- nenanzahl der einzelnen Gruppen einen für alle verständlichen, en- gen Dialog mit den Dozenten. In diesem Jahr reichten die Themen von der Baumversicherung über das V erhalten von Substraten bei der Jungbaumpflanzung und der Schadpilzbestimmung bis zum alters- gerechten Kronenrückschnitt geschädigter Bäume sowie Wurzelradar und dem Einsatz von Trichodermapilzen gegen Fäulepilze . Die Seminartage beginnen mit einer kurzen Vorstellung der Vortragen- den und deren Fachgebieten vor der gesamten Teilnehmerzahl. Danach gliedern sich die Teilnehmer in ihre jeweiligen Gruppen. Zwischen den Vorträgen bleibt Zeit, die dendro- logischen Attraktionen der Anlage zu bewundern, die seit dem Ende des 18. Jahrhunderts im Stile eines englischen Landschaftsgartens ge- staltet wurde. Dies beinhaltet neben der imposanten Artenanzahl und Variation der Gehölze auch deren Alter (die ältesten Buchen der Anlage wurden nachweislich um das Jahr 1780 gepflanzt). Den kommunikativen Höhepunkt der mehrtägigen Veranstaltung bildet der „Rheinische Grillabend“ , der den Abschluss des ersten Seminarta- ges darstellt und zu dem alle Teilnehmer und Dozenten eingeladen sind. Der Grillabend bietet die Chance auf fachkundigen Austausch in der Ungezwungenheit einer „Biergartenatmosphäre“. Berufliche Problem- stellungen, Skurrilitäten, Erfahrungen sowie Meinungen und Erkenntnisse werden mit Kollegen debattiert und weitergereicht. Hierbei entwickeln sich nicht selten lebhafte Diskussionen im Teilnehmerfeld, wenn Fachleute unterschiedlicher Sachgebiete zusammenfinden. Text von Alexander Wezel FACHSEMINAR VOR HISTORISCHER KULISSE SEIT 15 JAHREN KOMBINIERT „DYCKER BAUMPRAXIS“ THEORIE UND PRAXIS
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